Einladung zu einem „Ratscher”

Einladung zu einem „Ratscher”

Es wird am Mittwoch auf dem Gelände des Bozner Busbahnhofs leicht zu finden sein: Ein Ensemble aus leuchtend blauen Sitzelementen – ein Werk von Maria Walcher, inspiriert am Arbeitsalltag eines sizilianischen Schuhputzers – kennzeichnet den Ort, wo die Gespräche stattfinden. Es ist den Gesprächswilligen selbst überlassen, ob sie auf einer höheren oder tieferen Position Platz nehmen möchten. Die Sitzinstallation repräsentiert das Thema des Projekts: Ungleichheit. „Wir beschäftigen uns ganz speziell mit Ungleichheiten im Südtiroler Arbeitsmarkt aus der Perspektive von Busfahrerinnen und Busfahrern, da sie mehrere Herausforderungen vereinen, mit denen wir derzeit nicht nur in Südtirol, sondern in ganz Westeuropa konfrontiert sind: der Bedarf an ausländischen Arbeitskräften, gepaart mit hervorstechenden negativen Einstellungen gegenüber Menschen aus dem Ausland und ihrer Diskriminierung bei der allgemeinen Teilnahme an der Gesellschaft“, erklärt Verena Wisthaler, Leiterin des Center for Migration and Diversity von Eurac Research. Die Gespräche am Busbahnhof werden als Audiodateien in anonymisierter Form aufgezeichnet. Auszüge daraus werden in einer Installation verarbeitet, die im Herbst in den Räumlichkeiten des Künstlerbunds ausgestellt sein wird.

Unterstützt vom Verkehrsunternehmen SASA, haben Wisthaler und die Künstlerin Maria Walcher für das Projekt bereits Interviews mit Unternehmensvertretern der SASA und mit Busfahrerinnen und Busfahrern selbst geführt. Die gesammelten Erfahrungen und Meinungen fließen neben der Kunstinstallation auch in eine wissenschaftliche Publikation zum Thema ein.

Die performative Forschung ist Teil von einem der insgesamt sechs Tandems im Rahmen des Projekts exCHANGE von Eurac Research und dem Südtiroler Künstlerbund, in denen Forschung und Kunst gemeinsam das Thema der Ungleichheit bearbeiten. Es werden Ungleichheiten rund um Mutterschaft, den Klimawandel oder den Zugang zu Wasser erforscht, archäologische Funde neu interpretiert oder Spielplätze als Grenzräume beobachtet. Ziel von exCHANGE ist es, Alternativen für klassische Forschungspraktiken und neue Möglichkeiten künstlerischer Auseinandersetzung aufzuzeigen und zu einem breiteren gesellschaftlichen Diskurs und Handeln für eine gerechtere Welt beizutragen.

Treffpunkt:

Bozner Busbahnhof

Kontaktinfo:

Südtiroler Künstlerbund
0471 977037
info@kuenstlerbund.org

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