Ladinischer Karneval

Der Karneval im Fassatal ist ein lebendiges Fest der Kultur und Folklore, bei dem die heidnischen Riten des Übergangs vom Winter zum Frühling in moderner Form wiederaufleben. Früher war dies die am sehnlichsten erwartete und fröhlichste Zeit des Jahres: Die Älteren amüsierten sich mit Scherzen und Späßen, während die Jüngeren im Februar und März ihre Hochzeiten feierten.

Am Fuße des Marmolata-Gletschers werden die alten Traditionen dank der „Grop de la Mèscres da Dèlba e Penìa“ („Die Gruppe der Masken von Alba und Penia“) wieder lebendig. Jedes Jahr am 17. Januar, zu Ehren des Heiligen Antonius Abbas, wird mit dem „deslea carnascèr“ der Karneval offiziell eröffnet. Am 20. Januar, dem Tag des Heiligen Sebastian, verlagern sich die Feierlichkeiten nach Penia, und von diesem Zeitpunkt an ist das gesamte Fassatal bis zum Faschingsdienstag mit Umzügen, Festwagen, Straßenfesten, Maskenbällen, Schlittenfahrten und Fackelzügen belebt. In der ehemaligen Grundschule von Penia führt die „Grop de la Mèscres da Dèlba e Penìa“ die „mascherèdes“ auf, Theaterstücke in ladinischer Sprache, die Geschichten und Figuren aus alten Zeiten erzählen. Während dieser Tage voller Heiterkeit trifft man in den Straßen der Dörfer auf Lachè, Bufon und Marascons, Schlüsselfiguren des Fassataler Karnevals, mit ihren bunten Kostümen und den unverzichtbaren „faceres“, kunstvoll von lokalen Handwerkern gefertigten Holzmasken.

Um den ladinischen Karneval hautnah zu erleben, kannst du das Ladinische Museum besuchen, in dem ein eigener Raum diesen Riten und Bräuchen gewidmet ist. Und für ein authentisches Erlebnis solltest du dir die süßen Spezialitäten wie „grostoi“, „fortaes“ und „grafons“ nicht entgehen lassen.

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