Wenn am Unsinnigen Donnerstag – auch Weiberfasnacht genannt – den Männern anderswo die Krawatten abgeschnitten werden, nimmt in Patsch eine Gruppe von Frauen einen alten Brauch in die Hand, der ursprünglich den Männern vorbehalten war. Die Mitglieder des Vereins Patscher Schellenschlagerinnen ziehen mit Kuhschellen durch den Ort, bunt verkleidet mit Holzlarven, Kniebundlederhosen, und Hüten, die mit Federn, Zierblumen und Bordeln geschmückt sind. Sie folgen, nach Körpergröße und in Zweierreihen geordnet, den Hexen, die vorangehen und den Rhythmus vorgeben. Die Schellen tragen sie mit beiden Händen am Griff hinter dem Rücken.
Die Schellenschlagerinnen pflegen diesen Brauch bereits seit 1958. In jenem Jahr nahmen die Frauen von Patsch ihn erstmals selbst in die Hand, weil die Männer des Ortes es nicht schafften, die Tradition durchzuführen. Seither gehört der Fasnachtsbrauch zu den wenigen rein weiblichen in Tirol. Die Kostüme und Larven werden zumeist von der Mutter an die Tochter oder von der Großmutter an die Enkelin vererbt.
Treffpunkt:
im Ortszentrum
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